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Pollen_Mikroskop

Der Frühling kommt – des einen Freud, des anderen Leid

Wenn im Spätwinter die Tage markant länger werden, die Sonnenanteile zunehmen und die Temperaturen ansteigen, sorgt das bei vielen Menschen für Freude. Allerdings gibt es für Allergiker mit dem dann vermehrt auftretenden Flug von Pollen auch eine ausgesprochen unangenehme Schattenseite. Denn gerade für diese Personengruppe sind Pollen nichts anderes als „Quälgeister“, die teils erhebliche Probleme verursachen.

Was sind Pollen?

Bei Pollen handelt es sich um Blütenstaub, also um eine mehr oder weniger mehlartige Masse, die in den Staubblättern der Samenpflanzen gebildet werden. In ihrem Inneren befinden sich die männlichen Keimzellen, die zu den weiblichen Empfangsorganen gelangen und dort eine Bestäubung und in weiterer Folge eine Befruchtung ermöglichen.

Die meisten Pollenkörner besitzen einen Durchmesser zwischen 10 und 100 Mikrometer, also 0,01 bis 0,1 Millimeter.

Allergische Reaktionen erst beim zweiten Kontakt

Für den Menschen problematisch sind fast ausschließlich jene Pollen, die durch den Wind verbreitet werden. Sie setzen nach dem Kontakt mit einer wässrigen Phase eine Reihe von Proteinen, Lipiden und Zuckern frei. Auf einige Proteine und Lipide entsteht eine spezielle Immunreaktion, die beim zweiten und jedem weiteren Kontakt eine allergische Reaktion auslösen kann.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome einer allergischen Reaktion sind gerötete Augen, Niesattacken mit starker Sekretion, Husten, Juckreiz an den Schleimhäuten und auch Asthmaanfälle. Auf dem Land sind morgens die Pollenkonzentrationen hoch, in der Stadt in den Abendstunden.

Zusammen mit dem Heuschnupfen können sich auch sogenannte Kreuzallergien gegenüber anderen Substanzen entwickeln: Dabei lösen Eiweißstoffe, die dem Allergieauslöser sehr ähnlich sind, und sich in anderen pflanzlichen Geweben (z.B. Nahrungsmitteln) befinden, ebenfalls allergische Reaktionen aus. So reagieren Birkenpollen-Allergiker vielfach auch allergisch auf Steinobst (insbesondere Äpfel) und Nüsse. Kräuterpollen-Allergiker wiederum vertragen oft Sellerie und Kräutergewürze schlecht.

Viele Menschen sind während des Pollenflugs nicht voll leistungsfähig, schlafen schlecht und sind erschöpft. Zudem kommt es bei einigen Allergikern nach Jahren zu einem sogenannten Etagenwechsel (von den oberen zu den unteren Atemwegen): Plötzlich reagieren auch die Bronchien überempfindlich, Asthma bronchiale kann entstehen.

Pollenflug ein steter Begleiter fast das gesamte Jahr über

Pollen treten mit Ausnahme des Spätherbstes bzw. Frühwinters über das gesamte Jahr hindurch auf. Zu welcher Jahreszeit muss man aber nun in Mitteleuropa mit dem Auftreten der verschiedenen Pollenarten rechnen?

Genau dies zeigt folgende Abbildung:

Pollenauftreten

Verlängerung der Pollensaison durch Klimawandel?

Bereits heute haben rund 20 Prozent der Menschen in Mitteleuropa mit einer Pollenallergie zu kämpfen. Experten vermuten, dass diese Zahl noch weiter ansteigen wird: Jeder Zweite könnte im Jahr 2050 mindestens gegen eine Pollenart sensibilisiert sein.

Einen wichtigen Grund für die steigende Häufigkeit von Heuschnupfen sehen Forscher im Klimawandel: Die weltweit steigenden Temperaturen verlängern die Pollensaison vieler Pflanzen deutlich. Der höhere Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Luft regt die Pflanzen außerdem dazu an, noch mehr Pollen als bisher freizusetzen. Darüber hinaus erleichtern die höheren Temperaturen „fremden“ Pflanzen, wie dem aus den USA stammenden Traubenkraut (Ambrosia), sich in Österreich auszubreiten: Ambrosia setzt etwa Mitte August bis Mitte September hochallergene Pollen frei, die in den USA Hauptauslöser für Allergien (z.B. Heuschnupfen) sind.

Last but not least: Tipps für Allergiker

Salzhaltige Nasensprays und tägliche Nasenspülungen zur Linderung der Beschwerden
Beim Schlafen sollten die Fenster geschlossen sein. Lüften nur dann, wenn weniger Pollen fliegen (in der Stadt: 06-08 Uhr, auf dem Land: 18-24 Uhr)
Kleidung stets außerhalb des Schlafzimmers ablegen, da an ihnen Pollen haften bleiben.
Haare waschen vor dem Schlafengehen bzw. ausspülen wenn man viel im Freien war
Die Wäsche während des Pollenflugs nicht draußen zum Trocknen aufhängen
Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten
Outdoor-Aktivitäten wie Joggen oder Radfahren sollte man in der Stadt eher auf die Morgenstunden vor 8 Uhr verlegen, auf dem Land auf abends nach 18 Uhr
Nach Möglichkeit den Urlaub auf die Pollensaison verlegen. Für Reisen bieten sich Regionen an, in denen die entsprechenden Pflanzen noch nicht oder nicht mehr blühen. Auch pollenarme Gegenden sind empfehlenswert: Hochgebirge oberhalb von 2000 Metern und Inseln oder aber auch Küstenbereiche mit überwiegendem Seewind.

 

Pollen_Mikroskop

Der Frühling kommt – des einen Freud, des anderen Leid

Wenn im Spätwinter die Tage markant länger werden, die Sonnenanteile zunehmen und die Temperaturen ansteigen, sorgt das bei vielen Menschen für Freude. Allerdings gibt es für Allergiker mit dem dann vermehrt auftretenden Flug von Pollen auch eine ausgesprochen unangenehme Schattenseite. Denn gerade für diese Personengruppe sind Pollen nichts anderes als „Quälgeister“, die teils erhebliche Probleme verursachen.

Was sind Pollen?

Bei Pollen handelt es sich um Blütenstaub, also um eine mehr oder weniger mehlartige Masse, die in den Staubblättern der Samenpflanzen gebildet werden. In ihrem Inneren befinden sich die männlichen Keimzellen, die zu den weiblichen Empfangsorganen gelangen und dort eine Bestäubung und in weiterer Folge eine Befruchtung ermöglichen.

Die meisten Pollenkörner besitzen einen Durchmesser zwischen 10 und 100 Mikrometer, also 0,01 bis 0,1 Millimeter.

Allergische Reaktionen erst beim zweiten Kontakt

Für den Menschen problematisch sind fast ausschließlich jene Pollen, die durch den Wind verbreitet werden. Sie setzen nach dem Kontakt mit einer wässrigen Phase eine Reihe von Proteinen, Lipiden und Zuckern frei. Auf einige Proteine und Lipide entsteht eine spezielle Immunreaktion, die beim zweiten und jedem weiteren Kontakt eine allergische Reaktion auslösen kann.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome einer allergischen Reaktion sind gerötete Augen, Niesattacken mit starker Sekretion, Husten, Juckreiz an den Schleimhäuten und auch Asthmaanfälle. Auf dem Land sind morgens die Pollenkonzentrationen hoch, in der Stadt in den Abendstunden.

Zusammen mit dem Heuschnupfen können sich auch sogenannte Kreuzallergien gegenüber anderen Substanzen entwickeln: Dabei lösen Eiweißstoffe, die dem Allergieauslöser sehr ähnlich sind, und sich in anderen pflanzlichen Geweben (z.B. Nahrungsmitteln) befinden, ebenfalls allergische Reaktionen aus. So reagieren Birkenpollen-Allergiker vielfach auch allergisch auf Steinobst (insbesondere Äpfel) und Nüsse. Kräuterpollen-Allergiker wiederum vertragen oft Sellerie und Kräutergewürze schlecht.

Viele Menschen sind während des Pollenflugs nicht voll leistungsfähig, schlafen schlecht und sind erschöpft. Zudem kommt es bei einigen Allergikern nach Jahren zu einem sogenannten Etagenwechsel (von den oberen zu den unteren Atemwegen): Plötzlich reagieren auch die Bronchien überempfindlich, Asthma bronchiale kann entstehen.

Pollenflug ein steter Begleiter fast das gesamte Jahr über

Pollen treten mit Ausnahme des Spätherbstes bzw. Frühwinters über das gesamte Jahr hindurch auf. Zu welcher Jahreszeit muss man aber nun in Mitteleuropa mit dem Auftreten der verschiedenen Pollenarten rechnen?

Genau dies zeigt folgende Abbildung:

Pollenauftreten

Verlängerung der Pollensaison durch Klimawandel?

Bereits heute haben rund 20 Prozent der Menschen in Mitteleuropa mit einer Pollenallergie zu kämpfen. Experten vermuten, dass diese Zahl noch weiter ansteigen wird: Jeder Zweite könnte im Jahr 2050 mindestens gegen eine Pollenart sensibilisiert sein.

Einen wichtigen Grund für die steigende Häufigkeit von Heuschnupfen sehen Forscher im Klimawandel: Die weltweit steigenden Temperaturen verlängern die Pollensaison vieler Pflanzen deutlich. Der höhere Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Luft regt die Pflanzen außerdem dazu an, noch mehr Pollen als bisher freizusetzen. Darüber hinaus erleichtern die höheren Temperaturen „fremden“ Pflanzen, wie dem aus den USA stammenden Traubenkraut (Ambrosia), sich in Österreich auszubreiten: Ambrosia setzt etwa Mitte August bis Mitte September hochallergene Pollen frei, die in den USA Hauptauslöser für Allergien (z.B. Heuschnupfen) sind.

Last but not least: Tipps für Allergiker

Salzhaltige Nasensprays und tägliche Nasenspülungen zur Linderung der Beschwerden
Beim Schlafen sollten die Fenster geschlossen sein. Lüften nur dann, wenn weniger Pollen fliegen (in der Stadt: 06-08 Uhr, auf dem Land: 18-24 Uhr)
Kleidung stets außerhalb des Schlafzimmers ablegen, da an ihnen Pollen haften bleiben.
Haare waschen vor dem Schlafengehen bzw. ausspülen wenn man viel im Freien war
Die Wäsche während des Pollenflugs nicht draußen zum Trocknen aufhängen
Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten
Outdoor-Aktivitäten wie Joggen oder Radfahren sollte man in der Stadt eher auf die Morgenstunden vor 8 Uhr verlegen, auf dem Land auf abends nach 18 Uhr
Nach Möglichkeit den Urlaub auf die Pollensaison verlegen. Für Reisen bieten sich Regionen an, in denen die entsprechenden Pflanzen noch nicht oder nicht mehr blühen. Auch pollenarme Gegenden sind empfehlenswert: Hochgebirge oberhalb von 2000 Metern und Inseln oder aber auch Küstenbereiche mit überwiegendem Seewind.