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Vogelzug

Alle Jahre wieder – wenn viele Vögel auf einmal über den Himmel ziehen

Als Vogelzug bezeichnet man den alljährlichen Flug der Zugvögel von ihren Brutplätzen zu ihren Wintergebieten. Nach Schätzungen gibt es weltweit 40 bis 50 Milliarden Zugvögel – 10 % davon sind zwischen Europa und Afrika unterwegs.

Was macht einen Vogel zum Zugvogel?

Eine Vogelart wird als Zugvogel bezeichnet, wenn sie verschiedene Jahreszeiten an unterschiedlichen Orten verbringt. Normalerweise verlassen Zugvögel ihre Brutgebiete immer ungefähr zur selben Zeit und unabhängig von klimatischen Bedingungen. Dann fliegen sie stets auf etwa gleichbleibenden Routen zu ihren Winterquartieren, um im darauffolgenden Frühling wieder zurückzukehren.
Das Gegenstück zum Zugvogel ist der Standvogel, der das gesamte Jahr über im selben Revier verbleibt.

Die folgende Abbildung zeigt, wann im Lauf des Jahres sich bestimmte Zugvögel bei uns aufhalten:

Zugvogel-Schema

Unterschiedliche Formationen und Distanzen

In welcher Formation sich die Zugvögel fortbewegen ist von Art zu Art unterschiedlich. Wildgänse und Kraniche bevorzugen die Keilform, während Schwäne am liebsten in einer versetzen Reihe fliegen. Manche Vogelarten (z.B. Stare und Schwalben) begeben sich in der Formation schlichter Schwärme zur Wanderschaft.

Die zurückgelegten Distanzen sind ebenfalls sehr unterschiedlich:
Kurzstreckenzieher pendeln zwischen Mitteleuropa und Südeuropa bzw. Nordafrika, Mittelstreckenzieher wechseln zwischen Europa und Zentralafrika oder Skandinavien und Mitteleuropa während sich Langstreckenzieher zur Überwinterung bis nach Südafrika begeben.

Die meisten Zugvögel reisen während der Nachtstunden und das in einer Flughöhe unterhalb etwa 1000 Meter, allerdings gibt es auch Ausnahmen. So bevorzugen große und schwere Vögel den Flug am Tag und nutzen meist die Keilform um Energie zu sparen.

Nahrungsmangel und Genetik als Hauptursache

Bei der Frage, warum eine Vogelart ihr Brutgebiet verlässt, spielt das Nahrungsangebot eine entscheidende Rolle. Es liegt auf der Hand, dass Insektenfressern unter den Vögeln im Winterhalbjahr weniger Nahrung zur Verfügung steht als während der warmen Jahreszeit.

Allerdings versammeln sich in den Überwinterungsgebieten derart viele Vögel, dass die Nahrung für die Aufzucht von Jungvögeln auch dort knapp werden würde. Daher zieht es die Vögel im Frühling wieder in den Norden, wo das Nahrungsangebot besser ist.

Auch die Genetik spielt eine wichtige Rolle: ob ein Vogel zieht sowie seine Flugrichtung und Flugdauer ist ihm sozusagen in die Wiege gelegt.

Orientierung mittels „innerem Kompass“ und astronomischer Navigation

Vögel besitzen einen Magnetsinn, genauer gesagt sie besitzen sogenannte Magnetfeld-Rezeptoren, mit deren Hilfe sie den Neigungswinkel des Erdmagnetfelds wahrnehmen können.
Auch der Sternhimmel und der Sonnenstand wird von manchen Vogelarten zur Orientierung herangezogen.
Neueren Untersuchungen zufolge helfen den Zugvögeln auch Landmarken wie z.B. der Verlauf von Autobahnen und die Beleuchtung von Großstädten der Orientierung.

Veränderung des Zugverhaltens durch Klimawandel?

Seit einigen Jahren lässt sich eine Veränderung des Zugverhaltens vieler Vogelpopulationen feststellen: die früher obligatorische Zieher waren, überwintern mittlerweile in Mitteleuropa, z.B. der Zilpzalp oder der Weißstorch. Ob der Klimawandel bereits Hauptursache dieser Änderungen des Zugverhaltens ist, wird in der Wissenschaft momentan heiß diskutiert. Auf alle Fälle scheint es zumindest ein wichtiger Teilgrund dafür zu sein.

 

Vogelzug

Alle Jahre wieder – wenn viele Vögel auf einmal über den Himmel ziehen

Als Vogelzug bezeichnet man den alljährlichen Flug der Zugvögel von ihren Brutplätzen zu ihren Wintergebieten. Nach Schätzungen gibt es weltweit 40 bis 50 Milliarden Zugvögel – 10 % davon sind zwischen Europa und Afrika unterwegs.

Was macht einen Vogel zum Zugvogel?

Eine Vogelart wird als Zugvogel bezeichnet, wenn sie verschiedene Jahreszeiten an unterschiedlichen Orten verbringt. Normalerweise verlassen Zugvögel ihre Brutgebiete immer ungefähr zur selben Zeit und unabhängig von klimatischen Bedingungen. Dann fliegen sie stets auf etwa gleichbleibenden Routen zu ihren Winterquartieren, um im darauffolgenden Frühling wieder zurückzukehren.
Das Gegenstück zum Zugvogel ist der Standvogel, der das gesamte Jahr über im selben Revier verbleibt.

Die folgende Abbildung zeigt, wann im Lauf des Jahres sich bestimmte Zugvögel bei uns aufhalten:

Zugvogel-Schema

Unterschiedliche Formationen und Distanzen

In welcher Formation sich die Zugvögel fortbewegen ist von Art zu Art unterschiedlich. Wildgänse und Kraniche bevorzugen die Keilform, während Schwäne am liebsten in einer versetzen Reihe fliegen. Manche Vogelarten (z.B. Stare und Schwalben) begeben sich in der Formation schlichter Schwärme zur Wanderschaft.

Die zurückgelegten Distanzen sind ebenfalls sehr unterschiedlich:
Kurzstreckenzieher pendeln zwischen Mitteleuropa und Südeuropa bzw. Nordafrika, Mittelstreckenzieher wechseln zwischen Europa und Zentralafrika oder Skandinavien und Mitteleuropa während sich Langstreckenzieher zur Überwinterung bis nach Südafrika begeben.

Die meisten Zugvögel reisen während der Nachtstunden und das in einer Flughöhe unterhalb etwa 1000 Meter, allerdings gibt es auch Ausnahmen. So bevorzugen große und schwere Vögel den Flug am Tag und nutzen meist die Keilform um Energie zu sparen.

Nahrungsmangel und Genetik als Hauptursache

Bei der Frage, warum eine Vogelart ihr Brutgebiet verlässt, spielt das Nahrungsangebot eine entscheidende Rolle. Es liegt auf der Hand, dass Insektenfressern unter den Vögeln im Winterhalbjahr weniger Nahrung zur Verfügung steht als während der warmen Jahreszeit.

Allerdings versammeln sich in den Überwinterungsgebieten derart viele Vögel, dass die Nahrung für die Aufzucht von Jungvögeln auch dort knapp werden würde. Daher zieht es die Vögel im Frühling wieder in den Norden, wo das Nahrungsangebot besser ist.

Auch die Genetik spielt eine wichtige Rolle: ob ein Vogel zieht sowie seine Flugrichtung und Flugdauer ist ihm sozusagen in die Wiege gelegt.

Orientierung mittels „innerem Kompass“ und astronomischer Navigation

Vögel besitzen einen Magnetsinn, genauer gesagt sie besitzen sogenannte Magnetfeld-Rezeptoren, mit deren Hilfe sie den Neigungswinkel des Erdmagnetfelds wahrnehmen können.
Auch der Sternhimmel und der Sonnenstand wird von manchen Vogelarten zur Orientierung herangezogen.
Neueren Untersuchungen zufolge helfen den Zugvögeln auch Landmarken wie z.B. der Verlauf von Autobahnen und die Beleuchtung von Großstädten der Orientierung.

Veränderung des Zugverhaltens durch Klimawandel?

Seit einigen Jahren lässt sich eine Veränderung des Zugverhaltens vieler Vogelpopulationen feststellen: die früher obligatorische Zieher waren, überwintern mittlerweile in Mitteleuropa, z.B. der Zilpzalp oder der Weißstorch. Ob der Klimawandel bereits Hauptursache dieser Änderungen des Zugverhaltens ist, wird in der Wissenschaft momentan heiß diskutiert. Auf alle Fälle scheint es zumindest ein wichtiger Teilgrund dafür zu sein.